- 2. Juli 2025
- Veröffentlicht durch: Die Redaktion
- Kategorie: LESETIPPS

Reuters Institute: Digital News Report 2025

Der Digital News Report 2025 des Reuters Institute basiert auf der Befragung von rund 100.000 Menschen in 48 Märkten. Er bietet einen umfassenden Überblick darüber, wie sich der Zugang zu Nachrichten weltweit verändert. Für die Unternehmenskommunikation ist der Report ein wichtiger Gradmesser. Er zeigt nicht nur welche Plattformen an Bedeutung gewinnen und wie sich Mediennutzung verschiebt, sondern auch welche Rolle neue Technologien wie Künstliche Intelligenz dabei spielen.
Deutlich wird, dass sich immer mehr Menschen vom Nachrichtengeschehen abwenden. Trotz gleichbleibender Vertrauenswerte meiden viele regelmäßig oder gelegentlich den Kontakt zu Nachrichten. In Deutschland trifft das auf 38 Prozent der Befragten zu. Die Gründe dafür reichen von Überforderung bis hin zu Frustration über die Tonalität der Berichterstattung. Für Kommunikatorinnen und Kommunikatoren wird es dadurch schwieriger, mit relevanten Inhalten überhaupt noch zuverlässig Reichweite zu erzielen.
Zugleich verändern sich die Nutzungsmuster. Soziale Netzwerke und Videoplattformen wie TikTok, Instagram und YouTube werden vor allem von jüngeren Zielgruppen als zentrale Nachrichtenquellen genutzt. In Deutschland ist YouTube inzwischen die meistgenutzte Plattform für News. Auch Podcasts spielen eine wachsende Rolle. Klassische Medien verlieren dagegen weiter an Reichweite und Engagement.
Der Report zeigt außerdem, dass KI-gestützte Tools wie ChatGPT bereits als Nachrichtenquelle wahrgenommen werden. Noch ist die Nutzung gering, doch bei jungen Menschen steigt das Interesse. Die Einstellung zur Rolle von KI in der Nachrichtenproduktion ist zwiespältig. Viele schätzen personalisierte Inhalte und Übersetzungen, gleichzeitig bleiben Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit bestehen.
Insgesamt zeigt der Report ein sich tiefgreifend wandelndes Nachrichtenökosystem. Wer in der Kommunikation sichtbar bleiben will, muss sich also auf veränderte Nutzungsgewohnheiten, neue technische Schnittstellen und eine zunehmend selektive Öffentlichkeit einstellen.