Data-Wellness – Entspannung durch Daten?

Autor: Thomas Mickeleit


‍Das Excellence Forum #54, das Ende November bei Henkel in Düsseldorf stattfand und das als der ‚Elite-Zirkel‘ unter CommTech-Enthusiasten gilt, hatte sich die Überschrift ‚Data-Wellness‘ gegeben. Ein Titel, der zunächst Fragezeichen auslöst. Erzeugen Daten nicht eher Stress, weil sie vielleicht schnelle Reaktionen verlangen oder gnadenlos Schwächen offenlegen? In einem Panel mit Kommunikationsexperten von Henkel, Siemens und Trumpf wurde die Frage eingehend diskutiert, mit einem optimistischen Fazit.

Ja, es trifft zu, Daten können Stressmomente schaffen. Sie können aber auch helfen, Kurs zu halten und Aktionismus zu verhindern, kurz ,‚nein‘ zu sagen. Die Kunst, Kommunikation strategisch zu betreiben, liegt in der Reduktion. Nur für strategisch relevante Themen dürfen die immer zu knappen Ressourcen eingesetzt werden, was im Unternehmensalltag leichter gesagt, als getan ist. Anforderungen interner Stakeholder abzuwehren, die z.B. stolz eine 23. ‚strategische Partnerschaft‘ mit Zulieferer XY groß herausgebraucht sehen möchten, fällt oft schwer.

Hier können Daten helfen. Unsere Stakeholder sind es –oft anders, als wir bislang in der Kommunikation – gewöhnt, sich aus Datenpunkten ihrer Excel-Tabellen leiten zu lassen. Daten, die also z.B.aufzeigen, dass Pressemeldungen zu vermeintlichen strategischen Partnerschaften, keine Veröffentlichungschancen haben, sind ebenso nützlich wie Zugriffsdaten solcher Meldungen auf der Pressewebsite. Diese in zielgruppenspezifische Reports zu integrieren und datenbasiert zu argumentieren, ist besser als ein nach Arbeitsverweigerung klingendes‚ nein, das machen wir nicht‘. Eine Stimme auf dem XF-Panel zog seine persönliche Data-Wellness aus der Taktik, dem störrischen Stakeholder im Zweifel zu beweisen, dass Kommunikation so nicht funktioniert. Das kann aus erzieherischen Gründen auch ein Weg sein, solange es kein Standard wird. Wie schafft Ihr Eure persönliche Data-Wellness?



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