Data Culture – Wie kann Datenkultur wachsen

Data Culture - Wie kann Datenkultur wachsen?

Autor: Antonia Dieterle, Co-Leiterin der AG 3 Reporting mit Stefanie Babka, Data Culture Lead, Merck Group


Wo sich Buzzwords zu Trends entwickeln, ist die Einordnung einer Thematik entlang des schwergewichtigen Begriffs „Kultur“ naheliegend. Die Verwendung der „Datenkultur“ im deutschsprachigen Raum verhält sich noch schüchtern und die meist US-amerikanisch verwendete „Data Culture“ breitet sich über die sogenannten „data-driven companies“ und deren Vision aus.

In der Praxis ist für viele Unternehmen und Institutionen eine datengesteuerte Kultur schwer fassbar und Daten sind selten die universelle Grundlage für eine Entscheidungsfindung. Laut der Data and AI Leadership Executive Survey 2022 sind für 91.9% der Befragten kulturelle Barrieren in der Organisation das größte Hindernis in der Transformation zur Datenfokussierung.

Doch wo fängt eine Datenkultur an und was können Kommunikator*innen in der Datenarbeit dafür tun, eine solche Datenkultur zu schaffen und zu pflegen?

Stefanie Babka ist Data Culture Lead bei der Merck Group und verantwortet seit Juli 2021 mit ihrem Team global das Thema Datenkultur auf Konzernebene. Stefanie hat über fünfzehn Jahrelang Digital Excellence in großen Konzernen vorangetrieben (Daimler, GM, Nestlé) und versteht als digitale Kommunikations- und Marketingexpertin den Beitrag von Wissensvermittlung als wertvolle Basis für eine wachsende Datenkultur oder auch „Datenliebe“. In einer IMWF-Online Session gibt Stefanie exklusive Einblicke in die Data Culture-Arbeit der Merck Group und teilt wertvolle Tipps für Mitarbeiter*innen in Kommunikation und Marketing.  

„Be a storyteller“

Kommunikator*innen besitzen bereits so viele Fähigkeiten und Fertigkeiten, die perfekt dafür eingesetzt werden können, mit Daten eine Geschichte für eine Zielgruppe zu erzählen. Dies passiert bereits häufig im Alltag von Pressesprecher*innen unbewusst: mit griffigen Geschichten und informativ aufgearbeiteten Meldungen entsteht die Basis für Daten-Storytelling. Für die interne Kommunikation von Datenthemen, beispielsweise Data Governance, darf es ruhig auch mutiger und kreativer werden, um dem Thema die Komplexität zu nehmen, erzählt Stefanie Babka in der Online-Session.

„Make it a routine“

Gerade in der Kommunikation sollte Datenarbeit in eine Routine eingearbeitet werden. Dabei bieten sich bekannte Formate wie Newsroom-Meetings oder wiederkehrende Jour Fixe-Termine an, um die Ergebnisse von Analysen nachhaltig in Erinnerung zu rufen und einen Lerneffekt zu fördern. Anfangs kann es bereits ausreichen, regelmäßig einen kurzen Daten-Impuls für fünf Minuten mit dem Team zu teilen.

„Don’t scare them“

Für Mitarbeitende und Menschen, die noch keine Erfahrungen mit Datenarbeit gemacht haben und deshalb noch unsicher sind – vielleicht sogar Furcht vor Daten haben – hat Stefanie ein Narrativ entwickelt, das auf Stärken fokussiert: „Daten sind deine Superpower, die deine Expertise noch stärker hervortreten lassen“. Eine positive Einstellung hilft – wie bei nahezu allen Themen, die neu in unseren Arbeitsalltag treten und Spuren hinterlassen (dürfen).



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