Wenn KI über Deine Marke spricht – und Du nichts davon mitbekommst

von Joel Viotti

Wie sprechen Sprachmodelle wie ChatGPT eigentlich über Deine Marke? Welche Themen werden damit verknüpft – und welche Narrative entstehen im Hintergrund?

Für viele Kommunikationsabteilungen ist das eine offene Frage. Während SEO-Strategien und klassische Medienbeobachtung längst etabliert sind, verschiebt sich die Wahrnehmung von Marken zunehmend in einen neuen, schwerer steuerbaren Raum: KI-gestützte Sprachmodelle.

Die Herausforderung: Unsichtbarkeit im neuen Informationsraum

Sprachmodelle werden für viele Menschen zum ersten Anlaufpunkt, wenn es um Informationen über Unternehmen, Produkte oder Branchen geht. Doch die Narrative, die dort entstehen, sind für Marken kaum sichtbar – geschweige denn steuerbar. Anders als bei klassischen Medien oder Suchmaschinen gibt es keine leicht zugänglichen Rankings, Keywords oder Auswertungen.

Aktuelle Studien zeigen, wie dramatisch die Entwicklung ist:

  • Bis zu 64 % weniger organischer Traffic: AI‑Overviews von Google können je nach Branche zwischen 18 % und 64 % der Klicks von Webseiten abziehen (Moz/Wordstream).
  • Zero‑Click als neue Normalität: Rund 60 % aller Google-Suchen enden bereits ohne Klick, weil Nutzer ihre Antworten direkt im Suchfeld oder durch KI‑Zusammenfassungen erhalten (Adapting Social).
  • CTR-Einbruch selbst auf Platz 1: Websites auf der Spitzenposition verlieren bis zu 79 % ihres Traffics, wenn die Antwort in einem AI‑Overview dargestellt wird (The Guardian).

Das Risiko ist erheblich:

  • Schwindende SEO-Reichweite: Wer sich darauf verlässt, über Google-Suchergebnisse gefunden zu werden, merkt oft zu spät, dass Nutzer längst Antworten von ChatGPT & Co. holen.
  • Black-Box-Effekt: Es bleibt unklar, welche Quellen Sprachmodelle nutzen und wie daraus Bilder einer Marke geformt werden.
  • Verlust an Relevanz: Wer in LLMs (Large Language Models) nicht auftaucht, verliert Reichweite, Einfluss und Vertrauen – oft lange bevor dies in klassischen Reportings sichtbar wird.

Warum Abwarten riskant ist

Fehlende Sichtbarkeit in KI-Sprachmodellen bedeutet nicht nur eine verpasste Chance auf Reichweite. Sie kann aktiv schaden: Wenn die Modelle falsche oder veraltete Informationen aufgreifen, entstehen Narrative, die schwer zu korrigieren sind. Besonders kritisch: Diese Entwicklungen laufen häufig unsichtbar im Hintergrund, bis ihre Wirkung im Markt längst spürbar ist.

Der nächste Schritt für Kommunikationsverantwortliche

Klar ist: Klassische SEO-Optimierung reicht nicht mehr aus. Wer Sichtbarkeit, Relevanz und Vertrauen sichern will, muss verstehen, wie Sprachmodelle über die eigene Marke sprechen – und welche Geschichten dort entstehen.

Auf dem diesjährigen CommTech Summit wird genau dieses Thema diskutiert. Dort geht es in einer Breakout um die Frage, wie Marken im KI-Raum sichtbar und korrekt dargestellt werden können – und welche Ansätze helfen, die Black Box der Sprachmodelle zu öffnen.

Joel Viotti wird auf dem CommTech Summit vertiefen, wie KI über Marken spricht und welche Chancen wie auch Risiken sich daraus ergeben. Er zeigt, wie sie mit dem Tool cuemarc durch Analysen zu Quellen, Brand Visibility und individuell definierten Watch Items Corporate Communications dabei unterstützt, das Narrativ in LLMs aktiv zu steuern. Oder wie er sagt: “KI spricht über dich. Zeit, mitzureden.”



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